Mykorrhiza-Pilze: Natürliche Verbündete für gesunde Pflanzen
- Stanislav Mitrokhov

- 10. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Mykorrhiza-Pilze bilden eine der ältesten und effektivsten Symbiosen zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln. Über 90% aller Landpflanzen nutzen diese Partnerschaft, um Nährstoffaufnahme, Wasserversorgung und Widerstandsfähigkeit zu verbessern. In diesem Blog erfahren Sie:
Für was ist Mykorrhiza gut?
Welche Mykorrhiza für welche Pflanzen?
Kann ein Pilz Mykorrhiza selbst herstellen?
Welche Nachteile hat Mykorrhiza-Dünger?
1. Für was ist Mykorrhiza gut?
Mykorrhiza-Pilze (wörtlich „Pilzwurzel“) dringen in oder um Wurzeln herum und bilden weit verzweigte Hyphennetze. Diese bieten der Pflanze:
Erhöhte Nährstoffaufnahme Die feinen Pilzfäden (Hyphen) erschließen Bodenporen, die für Wurzelhaare unzugänglich sind, und liefern Phosphor, Stickstoff und Mikronährstoffe effizienter.indogulfbioag
Bessere Wasserversorgung In Trockenperioden können Hyphen Wasser aus tieferen Bodenschichten transportieren und die Pflanze vor Trockenstress schützen.
Erhöhte Widerstandsfähigkeit Mykorrhiza-Pilze steigern die Abwehr gegen Wurzelkrankheiten und Schadstoffe im Boden, indem sie Pathogene verdrängen oder toxische Schwermetalle immobilisieren.
Bessere Bodenstruktur Pilzhyphen produzieren Glomalin, das Böden stabilisiert, Erosion verringert und Wasserspeichervermögen erhöht.indogulfbioag
2. Welche Mykorrhiza für welche Pflanzen?
Es gibt zwei Haupttypen: Arbuskuläre Mykorrhiza (AMF) und Ektomykorrhiza (EMF).
AMF bilden Arbuskel (ästeartige Strukturen) innerhalb der Wurzelzellen und sind allgemein auf ein breites Pflanzenspektrum verteilt.
EMF umhüllen die Wurzeloberfläche und dringen nicht in die Zellen ein; typisch für Bäume in Wäldern.
3. Kann ein Pilz Mykorrhiza selbst herstellen?
Mykorrhiza ist keine Eigenleistung einzelner Pilze ohne Wirtspflanze. Die Symbiose erfordert:
Pflanzensignal: Wurzelexsudate (z. B. Strigolactone) locken Pilzsporen an.nph.onlinelibrary.wiley
Genetische Steuerung: In beiden Partnern werden spezifische Gene für Hyphenwachstum, Zellinvasion (bei AMF) und Nährstoffaustausch aktiviert.
Gemeinsame Organisation: Ohne Pflanze können AMF keine funktionsfähige Mykorrhiza-Struktur („Arbuskel“) ausbilden.
Ein Pilz allein kann also keine Mykorrhiza erzeugen – es ist eine echte Partnerschaft auf molekularer Ebene.
4. Welche Nachteile hat Mykorrhiza-Dünger?
Mykorrhiza-Dünger (Inokulantien) bieten viele Vorteile, bergen aber auch Einschränkungen:
Wirkungsschwankungen Inoculanzien enthalten oft unterschiedliche Pilzarten und -dichten. Die Wurzelbesiedlung kann je nach Bodenbeschaffenheit, pH-Wert und Nährstoffstatus variieren.
Bodenbedingungen Hohe Düngergaben (insbesondere Phosphor) unterdrücken Mykorrhiza-Besiedlung. In stark gedüngten Böden bleibt die Pilzaktivität gering.mdpi
Kompatibilität Nicht alle Pflanzenarten reagieren gleichermaßen positiv auf alle Mykorrhiza-Arten. Ektomykorrhiza-Inokulanzien wirken nicht auf Gemüse und Gräser.
Lagerung und Lebensfähigkeit Pilzsporen verlieren mit der Zeit an Vitalität. Ungünstige Lagerbedingungen (Hitze, Feuchtigkeit) reduzieren die Wirksamkeit des Düngers.
Kosten und Aufwand Qualitativ hochwertige Mykorrhiza-Produkte sind teurer als herkömmliche Dünger. Die korrekte Anwendung (Saatgutbehandlung, Wurzelimpfung) erfordert Fachwissen.
Fazit
Mykorrhiza-Pilze sind echte Allrounder im Garten- und Pflanzenbau: Sie verbessern Nährstoff- und Wasseraufnahme, schützen vor Stress und stärken Böden. Die Wahl des richtigen Typs (AMF oder EMF) und einer guten Produktqualität ist entscheidend. Obwohl Mykorrhiza-Dünger eine nachhaltige Alternative darstellen, sollten Anbauer die beschriebenen Nachteile beachten und ihr Düngemanagement entsprechend anpassen. Damit gelingt die erfolgreiche Anwendung dieser natürlichen Verbündeten im Garten, Gewächshaus und in forstwirtschaftlichen Betrieben gleichermaßen.





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