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Was für Dünger brauchen Cannabispflanzen? Ein umfassender Leitfaden für optimale Erträge

  • Autorenbild: Stanislav Mitrokhov
    Stanislav Mitrokhov
  • 10. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Kernbotschaft: Für gesunde, ertragreiche Cannabispflanzen ist eine präzise Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium essenziell. Die richtige N-P-K-Balance, ergänzt um Spurenelemente und mikrobielle Inokulanten, fördert kräftiges vegetatives Wachstum, reichhaltige Blütenbildung und stabile Cannabinoidprofile – bei minimaler Umweltbelastung.



Warum Dünger für Cannabis unverzichtbar ist

Cannabispflanzen stellen hohe Ansprüche an Nährstoffe. In der vegetativen Phase treibt Stickstoff (N) das Blatt- und Wurzelwachstum an, während in der Blüte Phosphor (P) und Kalium (K) unverzichtbar sind, um Blütenmasse und Harzproduktion zu maximieren. Mangelerscheinungen zeigen sich durch gelbe Blätter, schwaches Wachstum oder geringe Blütenbildung – Überschüsse führen hingegen zu Verschiebungen im Cannabinoidprofil und unnötiger Umweltbelastung.



Die drei Makronährstoffe im Detail

  1. Stickstoff (N)

    • Funktion: Baustein für Aminosäuren, Proteine und Chlorophyll.

    • Optimale Konzentration in Hydroponik: 160–230 mg N/L. Bei niedriger N-Versorgung sinkt das vegetative Wachstum, bei zu hohen Konzentrationen wird Cannabinoidanteil pro Blütenmasse gedünnt.

  2. Phosphor (P)

    • Funktion: Energiestoffwechsel (ATP), Blütenbildung und Wurzelentwicklung.

    • Empfohlener Bereich: 40–80 mg P/L. Niedrige P-Gaben (5 mg P/L) steigern Cannabinoid-Konzentration pro Gramm Infloreszenz, höhere Gaben (30–90 mg P/L) erhöhen die Gesamtblütenmasse, können jedoch zu leichten Profilverschiebungen führen.

  3. Kalium (K)

    • Funktion: Wasserhaushalt, osmotischer Druck, Enzymaktivitäten.

    • Optimale Versorgung: etwa 60 mg K/L. Höhere K-Werte (bis 175 mg/L) steigern nicht signifikant Ertrag oder Cannabinoid­gehalt und können die Nährstoffeffizienz verringern.



Mikronährstoffe und organische Ergänzungen

Zusätzlich zu N-P-K benötigen Cannabis­sorten Eisen, Mangan, Zink, Bor und Molybdän in Spuren. Huminsäuren und Aminosäurebiostimulanzien verbessern Nährstoffaufnahme und fördern gleichmäßige Cannabinoid­profile, können aber in hohen Dosen auch einzelne Cannabinoide reduzieren.



Organische vs. mineralische Dünger

  • Mineralisch (Hydroponik, NPK-Salze):

    • Schnelle Verfügbarkeit – Höhere Auswaschungsgefahr

  • Organisch (Komposttees, Fisch-/Algendünger):

    • Bodenstruktur und Mikrobiologie profitieren – Langsamere N-Freisetzung, weniger präzise Dosierung

Eine Kombination aus beiden Systemen (Ko-Kompostierung) kann die Vorteile beider Ansätze vereinen und stabile, umweltfreundliche Kulturen ermöglichen.



Substratwahl und Wurzelgesundheit

Geeignete Substrate zeichnen sich durch hohe Porosität, gute Drainage und moderates Wasserspeichervermögen aus. Eine Mischung aus Kokosfaser, Perlite und Torf bietet ideale Bedingungen für Nährstofftransport und Wurzelatmung. Vernetzte Mykorrhiza-Inokulanten (z. B. Rhizophagus aggregatus) fördern Nährstoff­aufnahme, stärken das Wurzelsystem und steigern Ertrag sowie Cannabinoidgehalt.



Präzisionsdüngung und Anwendungstipps

  1. Bodentest vor Beginn: Ermittelt pH, organische Substanz und vorhandene Nährstoffe.

  2. pH-Kontrolle: Optimaler Bereich 5,8–6,3 für Hydroponik; 6,0–7,0 in Erde.

  3. Split-Düngung: Statt Wurfschuss einmal pro Kulturzeit 4–6 Teildüngungen, um Auswaschung zu minimieren.

  4. Bedarfsorientierte Anpassung: In der Vegetationsphase N-Betonung, Blütephase schrittweise P- und K-Erhöhung.

  5. Sensorik & Automatisierung: Feuchtigkeits- und EC-Sensoren, GPS-gesteuerte Düngerstreuer für Outdoor-Anbau.



Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

Unsachgemäße N-Gaben können zu Nitrat-Auswaschung, eutrophierenden Gewässern und Treibhausgas-Emissionen führen. Umweltschonende Praktiken umfassen:

  • Zwischenfrüchte und Gründüngung (Leguminosen) zur Stickstoffbindung.

  • Präzisions­düngung mit sensorgestützter Applikation.

  • Wiederverwendung von Drainagewasser und Filtrationssysteme.

  • Einsatz von Nitrifikations- und Urease-Inhibitoren, um Verluste zu reduzieren.



Fazit

Der Erfolg im Cannabis-Anbau beruht auf präziser N-P-K-Versorgung, passender Substratwahl, ergänzenden Mikronährstoffen und nachhaltiger Düngemanagement. Durch Split-Düngung, pH-Kontrolle, organische Komponenten und mikrobielles Inokulat können Ertrag und Cannabinoidqualität maximiert werden, während Umweltbelastungen minimiert werden. Eine datenbasierte Düngeplanung ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen und erstklassigen Blüten.


 
 
 

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