Was muss Cannabis Dünger enthalten? Der ultimative Guide für Cultivatoren
- Stanislav Mitrokhov

- Nov 25
- 5 min read
Updated: Dec 5

Einführung: Die Grundlagen der Cannabis-Ernährung
Cannabis-Pflanzen, wie alle Pflanzen, benötigen eine ausgewogene Ernährung, um optimal zu wachsen und ihre volle genetische Kapazität zu entfalten. Ein qualitativ hochwertiger Cannabis Dünger muss weit mehr als nur drei Elemente enthalten – es geht um ein perfekt abgestimmtes Nährstoffsystem, das den gesamten Lebenszyklus der Pflanze unterstützt. Die richtige Düngung ist nicht nur für Wachstum und Ertrag entscheidend, sondern auch für die Qualität der Cannabinoide und Terpene.
1. Die Makronährstoffe (NPK): Das Fundament
Der NPK-Wert ist das Herzstück jedes Cannabis Düngers. Diese drei Makronährstoffe bilden die Grundlage für alle Pflanzenprozesse.
Stickstoff (N): Der wichtigste Nährstoff für Cannabis
Essentiell für die Chlorophyll-Produktion und damit für die Photosynthese
Notwendig für den Aufbau von Proteinen, DNA und RNA
Fördert die Entwicklung von starken Stängeln, Blättern und Ästen
Während der Vegetationsphase am meisten benötigt
Vegetationsphase: NPK-Verhältnis von 3:1:2 optimal
Phosphor (P): Der Blütenförderer
Zentral für die Wurzelentwicklung und Energieübertragung
Essentiell für die Blütenbildung und Samenproduktion
Fördert die Harzzusammensetzung und Potenz
Aktiviert die Phosphor-Mobilisierung zusammen mit Mycorrhiza-Pilzen
Blütephase (früh bis Mitte): NPK-Verhältnis 1:3:2
Blütephase (späte Reife): NPK-Verhältnis 0:2:3
Kalium (K): Der Stabilisator
Reguliert die Wasserspeicherung und -aufnahme
Stärkt die Zellstruktur und Stammfestigkeit
Essentiell für ATP-Produktion (Zellenergie)
Verbessert Dürretoleranz und Stressresistenz
Fördert die Blütenbildung und Harzzusammensetzung
NPK-Verhältnisse nach Wachstumsphasen
Wachstumsphase | Empfohlenes NPK-Verhältnis | Zweck |
|---|---|---|
Keimling/Stecklingsphase | Minimale Düngung benötigt | Erde enthält meist ausreichend Nährstoffe |
Vegetationsphase | 3:1:2 (z.B. 30-10-10) | Kraftvolles Blattwachstum und Stammstärke |
Frühe Blüte | 1:3:2 (z.B. 10-30-20) | Blütenbildung und Knospenentwicklung |
Späte Blüte/Reife | 0:3:3 (z.B. 0-30-30) | Harzproduktion und Cannabinoid-Konzentration |
2. Sekundärnährstoffe: Die wichtigen Cofaktoren
Während NPK die Hauptnährstoffe sind, spielen Sekundärnährstoffe eine kritische Rolle bei vielen biochemischen Prozessen.
Kalzium (Ca)
Funktion: Zellwandbildung und -stabilität
Mangelsymptome: Gestauchtes Wachstum, verzerrte Blätter, erhöhte Krankheitsanfälligkeit
Typ: Makronährstoff (großer Bedarf)
Magnesium (Mg)
Funktion: Kernkomponente von Chlorophyll für Photosynthese
Bedeutung für Cannabis: Besonders in Hydrokulturen benötigt
Rolle: Energieproduktion, Enzymaktivierung, Nährstoffaufnahme
Mangelsymptome: Chlorose (Gelbung zwischen den Blattadern), reduzierte Photosynthese
Optimal: Ca. 150 ppm Mg im Nährmedium
Schwefel (S)
Funktionen:
Proteinbildung und Vitaminproduktion
Essentiell für Aroma-, Geschmacks- und Qualitätsmerkmale
Enzymaktivität und Photosynthese
Besonderheit: Trägt direkt zur Terpeneproduktion bei – direkter Einfluss auf Aroma und Potenz
3. Mikronährstoffe: Die leistungsoptimierenden Spurenelemente
Mikronährstoffe sind Mineralien, die die Pflanze nur in Spuren benötigt, die aber für normale physiologische Prozesse essentiell sind.
Eisen (Fe)
Chlorophyllsynthese und Elektronentransport
Bei Mangel: Gelbung junger Blätter (Eisenchlorose)
Zink (Zn)
Enzymaktivierung und Hormonproduktion
Verbessert die Gesamtfitness und das Wurzelwachstum
Mangan (Mn)
Photosynthese und Stressfestigkeit
Proteinsynthese
Bor (B)
Blütenentwicklung und Pollenvitalität
Zellwandintegrität
Kupfer (Cu)
Enzymaktivierung
Photosynthese-Unterstützung
Molybdän (Mo)
Stickstoffumwandlung
Enzymkofaktor
4. Organische Zusatzstoffe: Die Booster und Unterstützer
Ein Premium-Cannabis-Dünger sollte über die reinen Nährstoffe hinaus weitere Komponenten enthalten:
Huminsäuren und Fulvosäuren
Funktion: Erhöhen die Kationenaustauschkapazität des Bodens
Nutzen: Machen Nährstoffe "klebriger" für Wurzeln und erleichtern die Aufnahme
Effekt: Verbessern die Mikronährstoffverfügbarkeit um bis zu 30%
Basiskomponente: Abgeleitet von organischer Materie wie Torfmoos oder Leonardit
Amino-Säuren
Direkte Bausteine für Proteine
Helfen bei der Stressüberwindung
Besonders wichtig bei Verpflanzungen (Transplantationsschock)
Vitamine (besonders B-Komplex und Vitamin C)
Thiamin (B1): Bekannt für die Reduktion von Transplantationsschock
Ascorbinsäure (Vitamin C): Antioxidatives Schutzschild für Pflanzenzellen
B12 und andere B-Vitamine: Enzymfunktion und Stresstoleranz
5. Die Rhizosphären-Biologie: Der verborgene Schlüssel zu besserer Düngung
Hier ist ein entscheidender Punkt, den viele Cultivatoren übersehen: Die wertvollsten Inhaltsstoffe eines Cannabis Düngers sind manchmal lebende Mikroorganismen.
Mycorrhiza-Pilze
Arbuskuläre Mycorrhiza-Pilze (AMF) sind wahre "Nutrient Extender":
Rhizophagus irregularis: Erweitert die effektive Wurzelfläche um bis zu 150%
Funktion: Bilden Hyphen (fadenförmige Strukturen), die in Bodenporen eindringen, die Wurzeln nicht erreichen können
Spezialität: Phosphor-Mobilisierung – besonders kritisch, da etwa 85% des Phosphors im Boden für Pflanzen normalerweise unverfügbar ist
Auswirkung: AMF-inokulierte Pflanzen zeigen bis zu 31% höhere CBD-Konzentrationen
Vorteilhafte Bakterien (PGPR – Plant Growth Promoting Rhizobacteria)
Bacillus-Stämme (z.B. Bacillus subtilis):
Phosphor und Kalium solubilisieren (in verfügbare Formen umwandeln)
Stickstoff-Fixierung aus der Atmosphäre
Produzieren antimikrobielle Verbindungen zur Krankheitsbekämpfung
Fördern Wurzelverzweigung durch Auxin-Produktion
Lactobacillus und Laktobakterien:
Beschleunigen den Abbau organischer Stoffe
Senken den lokalen pH leicht ab, was Kalzium und Eisen verfügbar macht
Produzieren natürliche Antibiotika (Milchsäure) gegen Pathogene
Trichoderma harzianum:
Fungales Bodyguard-System gegen pathogene Pilze
Sezerniert Enzyme, die Zellwände von Krankheitserregern abbauen
Stimuliert das pflanzeneigene Immunsystem
Produziert Wachstumshormone wie Auxine
Photosynthetische Bakterien (z.B. Rhodopseudomonas palustris):
Einzigartig: Nutzt Licht oder organische Stoffe als Energiequelle
Produziert Antioxidantien, die Trichome (Harzdrüsen) schützen
Trägt zur Konservierung von Cannabinoiden und Terpenen bei
Nützliche Hefen: Saccharomyces cerevisiae
Fermentieren Zucker und setzen Aminosäuren und B-Vitamine frei
Direkt mit verbesserter Terpenproduktion verbunden
Growers berichten von stärkerem Aroma und höherem Harzgehalt beim Einsatz
Wirkt wie eine "Mini-Brauerei im Boden"
6. pH-Wert: Der unterschätzte Nährstoff-Schalter
Selbst der beste Dünger ist wirkungslos, wenn der pH-Wert nicht stimmt:
Optimale pH-Werte für Cannabis
Bodenanbau: 6,0-6,5
Hydrokultur/Kokosfaser: 5,5-6,0
Warum der pH-Wert kritisch ist
Bei pH > 7,0 (alkalisch): Mikronährstoffe (Fe, Zn, Mn) werden weniger verfügbar
Bei pH < 6,0 (zu sauer): Makronährstoffe können "blockiert" werden
Der optimale Bereich erlaubt maximale Nährstoffverfügbarkeit über alle Elemente
Substrat-pH-Einflussfaktoren
Die Rhizosphären-Mikrobiologie kann den lokalen pH aktiv beeinflussen
Lactobakterien in qualitätsguten Düngermitteln können den pH-Wert gezielt justieren
7. Organisch vs. Synthetisch: Was gehört in den Dünger?
Organische Dünger
Merkmale: Langsam freisetzend, fördern Bodenbiologie
Besonderheiten: Funktionieren besser mit lebenden Mikroorgansimen
Humusgehalt: Verbessert Bodenstruktur und Wasserspeicherung
Synthetische Dünger
Vorteil: Schnelle Aufnahme, genaue Verhältnisse
Nachteil: Können Bodenbiologie hemmen, wenn zu konzentriert
Kompatibilität: Mit Mikrobentümeln (wie RootX/BoostX) kombinierbar
Optimale Strategie: Ein ausgewogener Hybrid-Ansatz mit qualitativ guter Basiserde und gezielten synthetischen Nährstoffgaben, verstärkt durch microbielle Biostimulanzien.
8. Nährstoffverfügbarkeit: Die Rhizosphären-Revolution
Ein moderner Cannabis Dünger sollte nicht nur Nährstoffe enthalten, sondern die Pflanze auch dabei unterstützen, sie zu nutzen.
Synergetische Effekte
Mycorrhiza + Bacillus: Kann die Phosphoraufnahme um bis zu 70% erhöhen
LAB + Bifidobakterien: Setzen gebundenes Magnesium und Eisen frei
Mit Huminsäuren: Chelating (Umhüllung) von Spurenelementen für bessere Transportfähigkeit
Praktisches Beispiel: Die Super Microbes Philosophie
RootX: Spezialisiert auf frühe Wurzelentwicklung (Vegetationsphase)
13 Bacillus-Stämme
Rhizophagus irregularis (Mycorrhiza)
Trichoderma harzianum
Humin/Fulvosäuren + Vitamine
BoostX: Spezialisiert auf Blütephasen-Optimierung
7 Lactobacillus-Stämme für Nährstoff-Freisetzung
5 spezialisierte Bacillus-Stämme für P-K-Mobilisierung
Rhodopseudomonas für Antioxidanzien
Saccharomyces für Terpene-Boost
3 Bifidobakterien-Stämme für Magnesium- und Eisen-Freisetzung
9. Praktische Checkliste: Was sollte in DEINEM Cannabis Dünger stehen?
Für die Vegetationsphase:
✓ NPK mindestens 3:1:2
✓ Vollständiges Spektrum Mikronährstoffe
✓ Kalzium und Magnesium (besonders in Hydrokultur)
✓ Mycorrhiza-Pilze
✓ Bacillus-Stämme
✓ Humin-/Fulvosäuren
✓ B-Vitamine (besonders für Transplantationen)
Für die Blütephase:
✓ NPK-Verhältnis 1:3:2 (früh bis Mitte), dann 0:3:3 (späte Phase)
✓ Erhöhte Kalium-Konzentrationen
✓ Vollständige Mikronährstoffe
✓ Lactobacillus und fermentative Bakterien
✓ P-K-mobilisierende Bacillus-Stämme
✓ Antioxidanzien und Terpene-Promoter (Hefe, Rhodopseudomonas)
✓ Schwefel für Aroma-Enhancement
Universell wichtig:
✓ Stabile pH-Puffer oder pH-optimierten Formulierungen
✓ Amino-Säuren für Stress-Mitigation
✓ Keine hochdosierten Fungizide oder Sterilisierungsmittel (töten die guten Mikroben ab)
Häufig gestellte Fragen
Q.1 Kann ich denselben Dünger während des ganzen Grows verwenden?
Nicht optimal. Cannabis hat dramatisch unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse zwischen Vegetations- und Blütephase. Ein Wechsel zu Blüte-Dünger mit höherem P-K ist essentiell für Ertrag und Qualität.
Q.2 Können lebende Mikroben den pH-Wert meines Mediums verändern?
Ja! Lactobakterien produzieren organische Säuren, die den pH senken können. Dies kann tatsächlich vorteilhaft sein, um bestimmte Mikronährstoffe verfügbar zu machen.
Q.3 Ist organischer Dünger besser als synthetischer?
Beide haben Vorteile. Organische Dünger unterstützen natürlicherweise Bodenbiologie. Synthetische Dünger bieten präzise Kontrolle. Eine Kombination mit lebenden Mikroben-Kulturen (Biostimulanzien) kann die Vorteile beider nutzen.
Q.4 Wie viel Dünger sollte ich anwenden?
Eine bewährte Sicherheitsstrategie ist, mit 25% der Herstellervorgabe zu beginnen und schrittweise zu erhöhen. Dies verhindert Nährstoffbrand und toxische Salzspeicherung.
Q.5 Können Mikrobem den Cannabis-Geschmack beeinflussen?
Nur positiv. Durch bessere Terpenproduktion und reduzierte Notwendigkeit für aggressive Chemikalien können Mikroben-angereicherte Grows zu aromatischerem, geschmackvollererem Cannabis führen.
Der komplette Cannabis-Dünger von Heute
Ein moderner, wissenschaftlich fundierter Cannabis Dünger ist weit mehr als NPK. Die beste Formulierung umfasst:
Ausgewogene Makronährstoffe nach Wachstumsphase
Vollständiges Spektrum Sekundär- und Mikronährstoffe
Synergistische Mikroorganismen-Konsortien (Pilze, Bakterien, Hefen)
Bioaktive Stoffe (Huminsäuren, Vitamine, Aminosäuren)
pH-Stabilität für optimale Nährstoffverfügbarkeit
Die Rhizosphären-Revolution zeigt, dass die beste Cannabis-Düngung nicht nur darum geht, Nährstoffe bereitzustellen, sondern auch darum, die natürlichen biologischen Prozesse zu verstärken, die Pflanzen hilfreichen Nährstoffe verfügbar machen und ihre Widerstandskraft gegen Stress und Krankheiten erhöhen.
Cultivatoren, die diese Wissenschaft nutzen, sehen nicht nur höhere Erträge, sondern auch:
Verbesserte Terpen- und Cannabinoid-Profile
Bessere Pflanzengesundheit und Resistenz
Nachhaltiger Bodenaufbau
Reduzierte Abhängigkeit von chemischen Inputs
Die Zukunft der Cannabis-Kultivation ist biologie-informiert, mikrobisch-aktiviert und resultatsorientiert.
Hinweis: Diese Informationen basieren auf aktueller wissenschaftlicher Forschung zur Pflanzenernährung und Rhizosphären-Biologie. Immer die örtlichen Bestimmungen bezüglich Cannabis-Anbau beachten.




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